Nachdem wir im Arbeitsprojekt des Resozialisierungswohnheims Köln-Brück bereits seit vielen Jahren ca. 20 – 25 Hühner halten, haben wir nunmehr komplett auf biologische Haltung umgestellt.
Da die letzte Hühnergeneration von einem Marder „hingerichtet“ wurde, haben wir nun den Hühnerstall mardersicher ausgestattet. Wir holten dann auf einem Geflügelhof im Siebengebirge 25 verschiedenrassige Legehennen. Diese waren bei der Abholung etwa 20 Wochen alt und werden nach kurzer Eingewöhnung wohl hoffentlich bald die ersten Eier legen. Versorgt werden sie von Teilnehmern in unserem Arbeitsprojekt und von Bewohnern unserer Einrichtung. Das heißt, dass sie täglich mit frischem Futter und Wasser versorgt werden müssen und einmal wöchentlich der Hühnerstall ausgemistet wird. Natürlich haben die Hühner auch großzügigen Auslauf (pro Tier mind. 4m²) mit ausreichend Scharrmöglichkeiten. Wir orientieren uns bei der Hühnerhaltung an der EU-Verordnung ökologischer Landbau , ökologische Tierhaltung. Ziel ist, mittelfristig die komplette Umsetzung der Richtlinien. Bereits jetzt haben wir auf ausschließlich biologisch zertifizierte Futtermittel umgestellt. Stallstroh aus ökologischem Anbau ist noch sehr schwer zu bekommen, aber auch hier sind wir bemüht, Kontakte zu knüpfen. Wir arbeiten zu diesem Zweck auch mit der Beratung der Landwirtschaftskammer Rheinland/Westfalen zusammen, die uns auch bezüglich der vorgeschriebenen Impfungen behilflich ist.
Grundidee für die Haltung von Hühnern ist nicht die Produktion von Eiern für unsere Heimküche, sondern vielmehr „therapeutische Hühner“ in unserer sozialen Arbeit zu nutzen.
Grundidee für die Haltung von Hühnern war eigentlich nicht die Produktion von Eiern für unsere Heimküche, sondern vielmehr „therapeutische Hühner“ in unserer sozialen Arbeit zu nutzen. Oft haben Bewohner und Teilnehmer soziale Defizite bis hin zur völligen Zurückgezogenheit und der damit verbundenen Ausübung mangelhafter oder dissozialer Beziehungen. Über die Aufgabe, sich um die Versorgung der Hühner zu kümmern, kommen wir mit diesen Menschen oft besser ins Gespräch und finden Zugang zu den Schwierigkeiten, die diese haben. Das ist für die soziale Beziehungsarbeit, wie sie in unserer Einrichtung stattfindet, von großer Bedeutung. Denn die Übernahme der Verantwortung für die Pflege und Achtsamkeit der Tiere spiegelt sich auch oft bei den Menschen selbst wieder ab. Das dabei dann auch noch ein sinnvolles Produkt zum Eigenverbrauch in der Einrichtung anfällt,motiviert noch zusätzlich und schafft Anerkennung.